Bei all dieser Vielschichtigkeit der Schafgarbe ist es nicht allzu verwunderlich, dass sich sehr viele Sagen und Mythen um sie drehen. Im Volksglauben ist sie eine sehr wichtige und oft verwendete Pflanze.
Verschenkt man einen Strauss Schafgarbe, so bringt dieser Genesung und spendet Trost. Getrocknet überdauern diese Sträusse gut den Winter. Gebundene Sträusse der Schafgarbe wurden früher über die Wiegen gehängt um böse Geister von den Säuglingen fernzuhalten. Kinder die nicht durchschlafen konnten oder nicht die nötige Ruhe zum schlafen fanden, legte man kleine Säckchen mit Schafgarbe auf die Augen. Römische Gräber hatten zur Zierde oftmals Scharfgarben-Bilder auf den Grabsteinen, um den Toten eine friedliche Totenruhe zu gewähren. Auch ist die Schafgarbe die Pflanze, welche die Liebe zwischen Eheleuten sichern sollte, weshalb man die Schafgarbe früher immer in Brautsträussen verwendete.
Das Sprichwort "einen Korb bekommen" bezieht sich darauf, dass Frauen die die Liebe eines Mannes nicht erwiderten und einen anderen liebten, diesen ungewollten Verehrer einen Korb gefüllt mit Schafgarbe, Jungfer im Grünen, Kornrade, Kornblume, Wegwarte, Kreuzkraut und Augentrost zukommen liessen. Diesen Brauch nennt man Schabab.
Eine irische Sage erzählt davon, dass es die erste Pflanze war, die Jesus als Kind pflückte und sie aus diesem Grund ein Glücksbringer ist. In der Realität ist das schwer vorstellbar, da die Pflanzen relativ harte Stengel besitzen, welche sich auch für Erwachsene nur schwerlich pflücken lassen.
Bei den Kelten wurde die Schafgarbe von Druiden als magische Orakelpflanze und zu Wettervorhersagen verwendet.
Man verwendet die Pflanze auch zum Räuchern, wobei sie wegen ihrer Schutzwirkung sehr geschätzt wird. Sie wandelt negative Energien um. Es soll durch sie auch das 3. Auge aktiviert werden, weswegen man sie auch bei den Visions- und Traumräucherungen verwendet. Ihr Duft ist würzig und sehr intensiv, fördert das innere Gleichgewicht und wirkt harmonisierend, beruhigend und ausgleichend. Bei psychischen oder physischen Leiden fördert die die Selbstheilung.