Wobei man auch nicht vergessen sollte, dass es sich dabei um "Wegerf-Produkte" handelt, welches die Sache natürlich moralisch noch weiter verschlimmert. Freilandpflanzen wachsen hingegen sehr langsam, kommen mit allen äusseren Einflüssen während der Kultivierung in Berührung und sind aus diesem Grund wesentlich robuster. Einheimische Wildstauden haben sich über Jahrhunderte an die hiesigen Umweltbedingungen angepasst und können daher mit "Schädlingen" besser umgehen und erholen sich schnell wieder. Eine naturnahe Umgebung mit Vögeln, Wespen und anderen Nützlingen verhindert einen hohen Schädlingsbefall auf natürlichen Wege. Der sogenannte Wechselflor bietet meistens während seiner sehr kurzen Lebenszeit keinerlei oder nur sehr bedingt Nahrung für unsere Insekten und Vögel. All das muss nicht sein!
Immer wieder liest man, dass die Verwendung von Torf bei der Anzucht und bei den verkaufsfertigen Setzlingen reduziert wird. Viele sind sich nicht bewusst, dass es keinerlei Torf in der Pflanzenerde braucht. Ich ziehe alle meine Stauden zu 100 % torffrei! Der Abbau von Torf schädigt und zerstörrt unsere Moore. Dabei geht ein grosses landschaftliches Biotop verloren und das gespeicherte Kohlendioxid entweicht und das Klima wird nachhaltig und unwiderruflich geschädigt. Ein weiterer Nachteil von Torf ist, dass es den pH-Wert der Erde in den sauren Bereich verschiebt, allerdings benötigen die meisten Pflanzen einen neutralen bis alkalischen Boden. Auch die meisten Mikroorganismen leiden unter dem sauren Einfluss des Torfs, das Leben der Böden verarmt dadurch dauerhaft. Dieses Leben ist aber notwendig, damit wir dauerhaft und für unsere nachfolgenden Generationen fruchtbaren Boden erhalten. Die Verwendung von Torf benötigt auch eine stärkere Düngung, welche im konventionellen Pflanzenanbau immer chemisch erfolgt und zu weiteren negativen Einflüssen auf die Umwelt führt. Die Verwendung von Torf beeinflusst auch das Wurzelwachstum der Pflanzen negativ und lässt diese dauerhaft sogar faulen. Es ist richtig, dass Torf anfänglich den Boden lockert und eine gute Wasserspeicherung besitzt. Problematisch wird es dann, wenn sich der Torf zersetzt, die so entstandenen sehr feinen Partikel führen zur Vernässung der Erde. Ist frischer Torf erstmal trocken, so wird es sehr schwer in wieder zur Wasseraufnahme zu bewegen. Eine gut Erde für Kübelpflanzen sollte zum einen nicht zu locker sein, da sie dann sehr schnell austrocknet und sollte auch nicht aus reiner Landerde bestehen, da diese dann zu kompakt wird, was sie eher luftarm macht. Eine gute Mischung wäre rund 40% Landerde mit 15% Kompost aus Pflanzenmaterial (schlecht geeignet ist Holzkompost) und sollte einen hohen mineralischen Anteil haben, damit die formstabilität im Topf gegeben ist.
Die naturnahe Bepflanzung von Töpfen, Kübeln oder Balkonkistchen eignet sich für sehr viele Gelegenheiten, wie Terrassen, Balkone oder Eingangsbereiche.